"Angeli" von Igor Mitoraj
Stadt: Pisa
Land: Italien
Architektonisches Project: Alberto Bartalini
Die von der Opera Primiziale Pisana organisierte Ausstellung von Igor Mitoraj ist Teil eines Programms zur Feier des 950. Jahrestags der Grundsteinlegung der Kathedrale von Pisa und bringt zum ersten Mal einen zeitgenössischen Künstler an den Ort des berühmten Schiefen Turms. Die Ausstellung ist an drei verschiedenen Orten untergebracht, dem Prato, dem Sinopienmuseum und einem neuen Raum, der die zeitgenössischen Ausstellungen beherbergt und für diese Gelegenheit eingeweiht wurde. Es werden mehr als 100 Werke gezeigt: monumentale Skulpturen, Bronzen, Eisengüsse, Zeichnungen und auch Gemälde, denen sich der Künstler in den letzten Jahren gewidmet hat.
Die Ausstellung zeichnet sich durch den ständigen Dialog zwischen den Werken, den Orten und der Geschichte aus: Die Gemälde erinnern aufgrund ihrer Monumentalität an die Skulpturen, die goldenen Hintergründe verweisen auf die toskanischen Goldhintergründe und die Papierarbeiten stehen im Dialog mit den Sinopien des Friedhofs Camposanto Monumentale. Dank der sorgfältigen Vorbereitung beziehen sich die in den Räumen des neuen Ausstellungsraums gezeigten Werke zudem mit eindrucksvoller Leichtigkeit auf die prächtigen Denkmäler im Außenbereich.
Targetti war von Beginn an an der Gestaltung der Einrichtung beteiligt. Gemäß der Anweisungen des Architekten Alberto Bartalini, dem Kurator der Ausstellung, hat es ein individuelles Beleuchtungssystem mit einem besonders dünnen und schlanken Profil entwickelt, das in die Zwischendecken integriert ist und rund um den gesamten Raum herum verläuft. Die Strahler können an jeder beliebigen Stelle eingehängt werden, um eine minimale visuelle Beeinträchtigung und maximale Flexibilität zu gewährleisten, je nach den vom Künstler direkt angegebenen Beleuchtungsanforderungen. Denn Mitoraj wollte eine extrem laterale Beleuchtung von nur einer Seite, um sehr scharfe und weit auslaufende Schatten auf den Werken zu erzeugen. Alle Strahler, die rigoros mit LEDs bestückt wurden, eine hohe Farbwiedergabe haben und eigens für die Ausstellung entwickelt wurden, wurden mit unterschiedlichem Zubehör ausgestattet, um je nach Anforderung den gewünschten Effekt bei jedem einzelnen Kunstwerk zu erzielen. Das Ergebnis ist eine Ausstellung von großer dramatischer Kraft und Wirkung, bei der das vom Künstler gewählte Hauptthema "Engel" eine besonders symbolische Bedeutung erhält: das Finden eines Minimums an Ruhe und Gelassenheit in einem historischen Moment wie dem, in dem wir leben und der von politischen, religiösen und kulturellen Konflikten geprägt ist.